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  Projekt
Die eigentlichen Experten sind die Jungs


Auf Plakaten wurde zusammengetragen was einen idealen Mann ausmacht.

Jungen lernen Selbstbewusstsein, Sexualität und Gewaltprävention kennen statt chemischer Formeln, Vokabeln und Dezimalfunktionen

Fabian Navarro

„Es ist erstaunlich, dass es jedes Jahr eine neue Erfahrung ist, auch für uns Betreuer“, freut sich Holger Rick, Dipl.-Psychologe bei dem Projekt „Jungenwelten–Mädchenwelten“. Die anderen Mitglieder des Betreuer-Teams bestätigten diese Eindrücke. Neben Holger Rick arbeiten im Team des Projektes die vier Lehrer Stefan Budde, Friedhelm Leneke, Reinhard Klostermann und Albert Schröder sowie Dipl.-Sozialarbeiter Kai Maibaum, Dipl.- Sozialpädagoge Franz-Josef Budeus und Polizist Burkhard Pukrop mit.


Das Projekt, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Gymnasium Warstein, dem Sachgebiet Jugendhilfe, der Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder und dem Kriminalkommissariat der Polizeibehörde Soest nun seit elf Jahren in der Stufe 9 an mehreren Schulen für Schüler und Schülerinnen durchgeführt wird, findet diesmal für die Jungen im Sozialzentrum der Westfälischen Klinik Warstein statt. „So müsste Schule sein“, schwärmte Friedhelm Leneke. Die Schüler lernen in dieser einen Woche in der „Lebensschule“ das Leben zu lernen, so Stefan Budde. Die Hauptziele dieses Programms sind zum größten Teil auf Gewaltprävention, Selbstbewusstseinsstärkung und auf das „Kennenlernen von Mitschülern, mit denen man sonst nichts zu tun hat“ ausgelegt. Das Programm orientiert sich an den Belangen der Gruppe, es steht nicht konkret fest. Dynamisch passt sich der Tagesablauf an die Gruppe an. So kann es schon mal dazu führen, dass einige der Themen vorgezogen oder nach hinten verschoben werden. Die behandelten Aspekte sind unter anderem Freundschaften, Erwartungen an Jungen, Konflikte, Träume, Wünsche, Hoffnungen bis hin zur Lebensplanung. Die bunt zusammengewürfelten Jungengruppen, die aus zehn bis zwölf Schülern bestehen, gehen an die sonst eher „schweren“ Themen ganz locker heran.

Nach einem gemütlichen Frühstück in der eigenen Gruppe setzen sich die Betreuer mit ihrer Truppe zusammen in einem kleinen Kreis und diskutieren zum Beispiel über „den perfekten Mann“ und welche Erwartungen an ihn gestellt sind. Der Ideale Mann wurde sogar im „1:1-Format“ auf Tapeten gemalt und mit diversen Eigenschaften und äußerlichen Merkmalen durch aufmalen beziehungsweise durch anschreiben gekennzeichnet. Im Anschluss waren die Jungen unterwegs, um Männer in Betrieben, bei der Polizei, dem Rathaus oder im Marktkauf zum Thema, wie ein Mann sein sollte zu interviewen.


Entfesselungs- und Vertrauensübungen sowie das Bauen menschlicher Pyramiden machen den Schülern der Stufe 9 bei Weitem mehr Spaß als der monotone Schulalltag.

Die verschiedenen Ergebnisse wurden dann im nachhinein diskutiert und ausgewertet. „Wir machen viele Witze und die Lehrer sind auch ganz cool drauf.“, so der Schüler Michael Hölter.

„Wir wollen versuchen keine Lehrer in dem Sinne zu sein“

„Diese lockere Atmosphäre ist ein Grundstein für weitere Themen“, wie Friedhelm Leneke und Holger Rick erklärten. Themen wie Sexualität, Konflikte und Vertrauen können erst behandelt und diskutiert werden, wenn ein gewisses Vertrauen innerhalb der Gruppe besteht. Auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist ein nicht zu verachtender Gesichtspunkt. „Wir versuchen uns während des Projektes in gewissem Maße nicht als Lehrer zu verhalten“, erklärte Stefan Budde. Dass sich dieses Projekt auf den weiteren Schulalltag im Bezug auf die Lehrer- Schülerbeziehung bemerkbar macht, steht für den Deutsch-, Philosophie- und Religionslehrer Friedhelm Leneke außer Frage. „Diese Beziehung zieht sich meistens in der Form bis ins Abitur hin. Und das selbstverständlich im positiven Sinne.“
Am Freitag trafen sich die Jungs ein letztes Mal innerhalb ihrer Jungenwelten. Am Montag danach werden sie wieder in ihren Schulalltag eintauchen. Doch dann mit neuen Bekanntschaften, Eindrücken und Erfahrungen.