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  Veranstaltung
"Menschen wie du und ich"


PD Dr. Reinhild Kemper (47), gebürtig aus Niederbergheim, ist Dozentin für Sportwissenschaft an der Universität in Jena. Sie organisiert in Kooperation mit dem Gymnasium Warstein einen Diskussionsabend zum Thema "Was heißt denn hier behindert!?", der am Dienstag, 5. Juni, ab 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Warstein stattfinden wird.

Frage: Frau Kemper, was hat Sie dazu bewogen, das Thema Behindertensport und die Akzeptanzproblematik behinderter Menschen allgemein in die öffentliche Diskussion zu bringen?

Kemper: Der Behindertensport begleitet mich schon seit meinem Studium. An der Universität vertrete ich in Lehre und Forschung die Bereiche Sportpsychologien und Sportmotorik, in denen auch der Behindertenport und die Stellung von Menschen mit Handicap in unserer Gesellschaft einen wesentlichen Platz einnehmen. Die jüngsten Forschungsergebnisse flossen in das Buch "Fremd- und Selbstkonzept von Frauen mit Behinderung" ein. Das Buch beinhaltet Aspekte, wie Personen mit einem Handicap sich selbst in der Gesellschaft sehen, aber auch, wie sie sich von der Umwelt bewertet fühlen. Die aufgezeigten Probleme letztendlich waren es, die mich dazu veranlasst haben, diese Thematik in die Öffentlichkeit zu transportieren, einfach auch, um gegenseitig mehr voneinander zu erfahren, um sich als Nichtbehinderter vielleicht auch einmal in die Lage einer behinderten Person hineinversetzten zu können, bzw. diese zumindest in seiner alltäglichen Lebenssituation besser zu verstehen.


Frage: Wie das in der Praxis aussieht, soll im Rahmen der Diskussion näher verdeutlicht werden. Aber auch schon im Vorfeld können Schülern der umliegenden Schulen Erfahrungen im Umgang mit sehbehinderten und blinden Schulkameraden sammeln. Was ist da geplant?

Kemper: Die tolle Idee kam von Frau Greiß, Internatsleiterin der Von-Vincke-Schule Soest. Sechs Schüler der Blindenschule werden am Dienstag ab 17 Uhr mit interessierten Schülern und Schülerinnen in der Turnhalle des Gymnasiums ein Torballspiel veranstalten. Ein Spiel dauert zweimal fünf Minuten. Alle Teilnehmer, egal ob blind, sehbehindert oder sehend bekommen eine Dunkelbrille aufgesetzt, damit gewährleistet ist, dass alle unter gleichen Bedingungen spielen. Mit einem Klingelball wird dann - drei gegen drei - auf einem verkleinerten Volleyball-Feld um möglichst viele Tore gespielt. Dabei darf der Ball nur gerollt, nicht geworfen werden. Jeder, der mitmachen oder zuschauen möchte, kann am Dienstag um 17 Uhr vorbeikommen. Frage: Zur Gesprächsrunde am Dienstag haben Sie prominente Sportler mit Behinderung eingeladen. Hat das einen besonderen Grund?

Kemper: Ich habe die Plattform Sport bewusst genutzt, um das Thema Umgang mit Behinderten in der Gesellschaft greifbarer zu machen. Da ich durch meine Arbeit sehr viele Sportler mit Handicap kenne bzw. viele Trainer, die eng mit behinderten Sportlern zusammenarbeiten, war es nahe liegend, Gäste aus diesem Bereich einzuladen. Im Mittelpunkt des Abends soll aber nicht der Leistungssport stehen, auch wenn darüber interessante Dinge zu erfahren sind, sondern das vorurteilfreie Miteinander.

Frage: Was versprechen Sie sich von der Diskussion?

Kemper: Ich habe die Thematik im Vorfeld schon in die umliegenden Schulen hineingetragen und war sehr positiv überrascht von dem großen Interesse der Lehrer und Schüler. Für mich ist der Abend ein Erfolg, wenn es gelingen würde, ein gewisses Selbstverständnis rüberzubringen. So, dass jeder Zuhörer erkennt, die Menschen mit Behinderungen sind Menschen wie du und ich - egal ob ein Arm oder ein Bein fehlt, man nichts sieht oder nichts hört. Jeder auf seine Art hat ein Handicap, wir sollten natürlicher und verständnisvoller miteinander umgehen.

Frage: Welcher Lerneffekt kann daraus entstehen?

Kemper: Es bietet sich die Gelegenheit, Kontakt im Gespräch aufzunehmen, und sich möglichst wertfrei ein Bild von Menschen mit Behinderung zu machen. Wenn wir zu einem wertfreien Miteinander kommen, würde sich ein solcher Diskussionsabend erübrigen. Aber noch zeigt der Alltag, dass wir noch sehr viel mehr an Informationen und Möglichkeiten der Begegnung brauchen.

Frage: Haben Sie schon Erfahrungen mit solchen Diskussionsforen gemacht?

Kemper: Ja. Auf Kongressen wird in Arbeitskreisen die Problematik aufgegriffen und wir laden häufiger Personen mit einem Handicap in unsere Seminare ein, diskutieren mit den Studenten, um auch hier Kontaktmöglichkeiten zu schaffen. Diese Diskussionen sind stets für alle sehr eindrucksvoll und hinterlassen stets eine positive Resonanz.

Mit PD Dr. habil. Reinhild Kemper sprach Hartwig Sellmann


WP 01.06.