 | Register | Verband der Chemischen Industrie spendet 2400 Euro für den Chemie-Unterric
"Das Gymnasium Warstein ragt sicherlich ein wenig raus." Und mit dieser Erkenntnis war es für Uwe Wäckers vom Verband der Chemischen Industrie, Landesverband Nordrhein-Westfalen, eine leichte Entscheidung, dem Antrag von Chemielehrer Werner Steinrücke auf einen Förderbetrag von 2400 Euro zuzustimmen. Der Gesamteindruck von der Ausstattung der Chemie-Räume und dem langjährigen Engagement der Schule beim Wettbewerb "Jugend forscht" beeinflusste die Entscheidung des Verbandes. "Und es muss auch einen Lehrer geben, der mehr tut als im Minimum verlangt wird", berichtete Wäckers von einem weiteren Geldvergabekriterium.
Mit insgesamt 2,3 Millionen Euro fördert der Verband der Chemischen Industrie bundesweit den Schulunterricht, das Gymnasium Warstein wurde bereits zum dritten Mal bedacht. "Wir wollen dabei über das Pflichtpaket hinausfördern", würde nur gefördert, wenn die Grundausstattung in der Schule schon gegeben sei. "Natürlich ist das nicht ganz uneigennützig", erklärte Uwe Wäckers. Untersuchungen bei Zehntklässlern hätten ergeben, dass die Chemieindustrie "nicht der Arbeitgeber der ersten Wahl" sei. Zu dreckig, zu laut, zu ungemütlich, zu wenig praxislastig - das seien die Vorurteile gegen Berufe in der "Chemie". Mit der Förderung des Unterrichtes soll dafür gesorgt werden, dass Jugendliche den Spaß an der Chemie behalten. "Wir wollen den ein oder anderen Jugendlichen für ein Chemiestudium begeistern", so Wäckers.
Für Werner Steinrücke ist die Förderung durch den Verband eine willkommene Möglichkeit, die Ausstattung für den Unterricht zu verbessern. "Wir sind wirklich sehr froh, dass wir diese Möglichkeit haben", gebe es ähnliche Förder-Möglichkeiten seines Wissens nach in keinem anderen Fachbereich. Mit dem Betrag von 2400 Euro will Steinrücke eine Sauerstoffmesselektrode anschaffen. Zudem sollen die neuen Elekro-Chemie-Arbeitsplätze mit Messgeräten ausgerüstet werden.
Steinrücke berichtete gestern auch vom aktuellen "Jugend forscht"-Projekt des Gymnasiums und erklärte: "Henkel ist jetzt bei uns mit im Boot." Das Großunternehmen unterstützt die Gymnasiasten im Bemühen, ein Beschichtungsverfahren für Edelstahl zu entwickeln, das speziell in Brauereien zur Anwendung kommen könnte. Damit sollen unter anderem keine Fingerabdrücke mehr haften bleiben. "Weniger Reinigungsmittel, weniger Wasser, weniger Energie", sollen die Vorteile sein. Die Experimente werden zum Teil bei der kürzlich von der Warsteiner Brauerein übernommenen Herforder Brauerei stattfinden, da die über ein Schaubecken verfügt, das genutzt werden kann.
15.08.2007 •WA, Jens Hippe
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