Deprecated: mysql_connect(): The mysql extension is deprecated and will be removed in the future: use mysqli or PDO instead in /kunden/207690_59581/webseiten/www.gym-warstein.de/surfer/connect.php on line 6
Gymnasium der Stadt Warstein
Hauptseite
                      Aktuelle Infos...
               Unterricht & Mehr
         Projekte, AG`s, ...
     SchülerInnen, Kollegium, Eltern, ...
  Informationen, Daten zur Schule
 Fotos, Videos, Newsletter ...
GymNet Warstein - das Ehemaligen-Netzwerk
Links zu interessanten Seiten
Mit dem Abi geht 'ne Menge!
Inhaltsverzeichnis...
So erreichen Sie uns...







Einloggen



  Sprachreise
Kleine Häuschen, kinderreiche Gastgeber

27 Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 des Warsteiner Gymnasiums entdecken Finnland

Womit man Finnland verbinden sollte, wusste vor dem Aufenthalt in Hämeenlinna wohl kein Schüler so genau. Mit Elchen? Mit Schnee? Mit der doch etwas ungewöhnlichen Band Lordi, die 2006 den Eurovision Song Contest gewonnen hatte?
Am 20. Mai machten sich 27 Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 des Warsteiner Gymnasiums in Begleitung von sechs Lehrkräften sechs Tage lang auf die Suche nach Antworten auf die Frage »Was macht Finnland eigentlich aus?«.

Die Finnen stellten sich als gastfreundliche Menschen heraus, wie die deutschen Schüler schon kurz nach ihrer Ankunft in Hämeenlinna erkennen durften. Nach einem zweistündigen Flug von Düsseldorf nach Helsinki und einer einstündigen Busfahrt wurden sie von ihren jeweiligen Gastfamilien, die meisten Schüler und Schülerinnen lebten alleine in einer Familie, manche Familien hatten sich aber auch dazu bereiterklärt, zwei Schüler aufzunehmen, abgeholt. Ihre Gastfreundschaft zeigte sich schon allein darin, dass die meisten Schüler gleich am ersten Abend mehrfach gefragt wurden, ob sie hungrig seien. Essen schien in Finnland sowieso ein großes Thema zu sein - ungefähr sieben Mal am Tag wurde irgendetwas gegessen. Das Schulessen in der Mensa wurde schon gegen 10 Uhr 45 serviert, dabei zehrte man immer noch von dem umfangreichen Frühstück, das man wenige Zeit vorher bei seiner Gastfamilie zu sich genommen hatte.

Die Gastfamilien unterschieden sich eigentlich nur in einem von deutschen Familien: Es gab allgemein mehr Kinder, Familien mit drei oder vier Kindern waren im Gegensatz zu unserer zum größten Teil kinderarmen Gesellschaft keine Seltenheit.
Sehr vom deutschen Standard wichen hingegen die Häuser ab: Sie waren winzig, erinnerten an Ferienhäuser. Schüler, die in den umliegenden Dörfern von Hämeenlinna wohnten, berichteten zuweilen, dass ihre "Nachbarn" mindestens einen halben Kilometer entfernt wohnten, was die Häuser auf den ersten Blick noch winziger wirken ließ.

Die wenigsten Schüler bekamen Elche zu sehen. Und genauso wenige kosteten Elchfleisch, die Lebensmittel, die auf den Tisch kamen, ähnelten den deutschen zumeist sehr.
Mitgebrachte Pullover, Schals oder gar Winterstiefel stellten sich als nutzlos heraus, Temperaturen von bis zu 20° Grad vermittelten ein ganz anderes Bild von Finnland, als das Klischeedenken (Schnee, Kälte und Thermounterwäsche) es vorgeformt hatte. Winterbekleidung brachte den deutschen Schülern allenfalls Lacher auf der finnischen Seite ein.

Überraschend war, dass deutsche Musik in Finnland einen hohen Beliebtheitsgrad erlangt hatte: In der Schule, die die finnischen Schüler besuchten, ließ sich beinahe jeder dritte Schüler anhand von Fanaccessoires als "Tokio Hotel"-Fan identifizieren.

Die Warsteiner Schüler erlebten einige finnische Schulstunden mit und erkannten, dass sich das finnische Schulsystem in einigen Gegebenheiten grundlegend unterschied: Die Unterrichtsstunden dauerten länger, man konnte Fächer wie Hauswirtschaft, Werken oder Handarbeiten belegen und die Schüler durften ihre Lehrer sogar mit ihrem Vornamen ansprechen, was zu einem lockeren Arbeitsklima zu führen schien. Dass diverse Schüler sich die Freiheit nahmen, im Unterricht mit ihren Handys zu telefonieren, sei am Rande hinzugefügt.

Neben dem finnischen Schulalltag standen auch einige andere Aktivitäten auf dem Plan: Rudern - was auf dem deutschen Programmzettel der finnischen Schule fehlerhaft "Rudeln" genannt wurde und einige Fragen offen ließ, da sich niemand einen Reim darauf machen konnte, was für ein Sport "Rudeln" genau sei.

Ein Tag in Helsinki. Ein Familientag. Ein Sauna- und Grilltag. Vor allem das Thema Sauna bestätigte ein finnisches Klischee: Finnen sind definitiv saunabesessen! Beinahe jede Familie hatte eine Heimsauna, den deutschen Gastschülern wurde sogar fast täglich angeboten, diese zu benutzen - Skepsis gegenüber der Sauna hin oder her.

Nach sechs Tagen, vielen interessanten Impressionen, einer Verbesserung der englischen Kommunikationsfähigkeit im Alltag und neu geschlossenen Bekanntschaften verabschiedeten sich die Warsteiner Schüler mit einem lachenden und einem weinenden Auge von ihren Austauschpartnern und aus Hämeenlinna.

Alles in Allem sind sich Schüler und Lehrer einig, dass ein Austausch nicht reibungsloser, entspannter und erfolgreicher ablaufen kann, als es in diesem Jahr der Fall war. Freudig wird nun dem Gegenbesuch der finnischen Schüler im August entgegengefiebert.

Text u. Fotos: Alexandra Pater