 | Projekt | Den Anderen wirklich wahrnehmen
Religiöse Woche am Warsteiner Gymnasium fand großen Anklang bei Schülerinnen und Schülern
„Wähle dein Leben" und „Jede/r zählt" waren die Leitgedanken der religiösen Schulwoche der Jahrgangsstufen Zehn bis Zwölf am Warsteiner Gymnasium.
Die Bezeichnung „religiöse Schulwoche" löste bei vielen Schülern zunächst eine leichte Ablehnung aus. Die anfängliche Skepsis verflog allerdings bereits bei den ersten Gesprächsrunden und wandelte sich schließlich zu zahlreichen positiven Rückmeldungen der Schüler am Ende der Woche.
Ein Team von Theologen und Pädagogen beider Konfessionen kam täglich für zwei Unterrichtsstunden in Gruppen mit den Schülern, jedoch ohne Lehrer, zusammen. In diesen lockeren Gesprächsrunden wurden die Fragen nach Lebensgrundlage und -gestaltung gestellt.
In der Schule herrscht unter den einzelnen Jahrgangsstufen oftmals eine „Schicksalsgemeinschaft". Seine Mitschüler kann man sich nicht aussuchen, was bedeutet, dass man miteinander auskommen muss. In der religiösen Schulwoche wurde offen über Toleranz, Freundschaft, aber auch Missstände gesprochen. Einander zuhören, ermahnen, akzeptieren und sich gegenseitig aufbauen, so sollte das Miteinander aussehen. Im Laufe der Woche lernten sich die Schüler so erstmals wirklich kennen. „Wir nehmen so Menschen wahr, mit denen wir täglich zusammen sind", sagte Pfarrer Martin Gädecke aus Herdecke, ein Mitglied des Leiterteams. Ebenfalls behandelt wurden Fragen wie „Was ist der Sinn des Lebens? Was geschieht nach dem Tod? Lohnen sich Gefühle? Was bringt die Zukunft? Welches sind deine Träume und Ängste?" Die Offenheit und das Engagement der Schüler unterstrichen das große Interesse aneinander und machten lebhafte Gesprächskreise möglich.
„Ich habe viel über die Meinung meiner Mitschüler erfahren, mit denen ich sonst eher weniger zu tun habe.", oder, „Ich fand es super, die Anderen näher kennen zulernen und werde in Zukunft offener auf sie zugehen.", lauteten die Antworten vieler Schüler im Rückblick auf die vergangene Woche. • red wa 15.4.03
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