 | Schüleraustausch | Polnische Schüler zu Gast in Warstein
Sechs Mädchen und Jungen des Jahrgangs 12 des Warsteiner Gymnasiums fahren in den Osterferien zum Gegenbesuch nach Polen
Die polnischen Austauschschülerinnen und -schüler fühlten sich auf Anhieb wohl bei ihren deutschen Gastgebern am Warsteiner Gymnasium. Foto: Hippe WA
"Leben und Leute in Polen und den Schulalltag dort kennenlernen," will Lorena Marrali, die mit einigen Mitschülern der Stufe 12 am Gymnasium Warstein am ersten deutsch-polnischen Schüler-Austausch teilnimmt. Bevor die Jugendlichen dorthin fahren, kamen erst einmal die Gäste: 7 Schüler aus Torun/Polen.
Sie wohnen seit Samstag bei Familien im Stadtgebiet, sind aber tagsüber fast immer auf Tour. Elena Lindenberg, Arne Kersting, Günther Risse, Sebastian Rahn, Nicole Kühlenborg und Lorena Marrali nahmen ihre Besucher gestern erst einmal mit ins Gymnasium, wo sie an einigen Unterrichtsstunden teilnahmen. Schulleiter Werner Humbeck begrüßte die jungen Polen. Über seinen früheren Studienfreund Heiner Duppelfeld aus Brilon, der den Austausch über mehrere Schulen organisierte, war Humbeck mit "ins Boot" gekommen. Anlass für dieses vom Rotary-Club gesponserte Projekt ist der Beitritt Polens zur Europäischen Union; es soll zur Völkerverständigung beitragen.
Den Jugendlichen wird einiges geboten. "Wenn ich das hochkarätige Programm sehen, werde ich schon etwas neidisch," erklärt Ferdinand Lürbke, Ansprechpartner für die Austauschschüler. Nach einer Besichtigung der von Karl dem Großen gegründeten, ältesten Stadt der Region, Obermarsberg, ging ´s gestern für zwei Übernachtungen in die Jugendherberge Bad Honnef. Darüber hinaus stehen auf dem Programm Fahrten in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn, nach Köln mit Führung durch den Kölner Dom und Besuch des römisch-germanischen Museums, außerdem eine Besichtigung der Olsberger Hütte und ein Besuch der Gedenkstätte Wewelsburg. Weitere Ziele sind Paderborn und Brilon.
Direkt im Anschluss, am 4. April, starten die Warsteiner Schüler zum zweiwöchigen Gegenbesuch nach Torun, wo sie in den Gastfamilien auch das typisch polnische Osterfest mitfeiern. Ebenso stehen einige Ausflüge auf dem Programm: Ciechocinek, der bekannteste polnische Kurort, Warschau, Biskupin, Kulm, die Deutschordensburg Golub-Dobrzyn, Gniew, Danzig und das ehemalige Konzentrationslager Stutthof sind einige Stationen der Polen-Reise. Durch diesen Austausch kommen Jugendliche beider Völker, deren gemeinsame Geschichte häufig nicht unproblematisch war, ins Gespräch und lernen den Alltag ihrer Gastgeber kennen.
Text: WP 29.03.2004
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