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  Vortrag
Prof. Birg referierte: Dynamik der Alterung und Bevölkerungsschrumpfung


„Ich freue mich, dass die Einladung auf so großes Interesse gestoßen ist“, so Professor Dr. Herwig Birg zu Beginn seines Vortrages über die aktuelle Thematik: „Wir werden immer älter“.

Der Dank des Professors, Direktor des Instituts für Bevölkerungswissenschaften an der UNI Bielefeld, ging unter anderem auch an Schulleiter Werner Humbeck, der sowohl die Räumlichkeiten als auch „jede Menge junge Zuhörer zur Verfügung gestellt hat“. Dass viele Jugendliche ins Gymnasium gekommen waren, ist auch sehr wichtig, schließlich sind in erster Linie die jungen Leute von der „Alterung“ betroffen.

Viele Leute tabuisieren die Problematik „wir werden immer älter“, doch Prof. Dr. Herwig Birg verdrängt das Thema keines Wegs. Anschaulich, an Hand von vielen verschiedenen Graphiken, erklärte Birg die Schwierigkeiten der einzelnen Komponenten. So konnte Birg z.B. die Aussage „je höher die Entwicklung, desto niedriger die Geburtenrate“ konkret verdeutlichen. Auf zwei ökonomischen Weltkarten waren einmal die Größen der Länder nach dem Bruttosozialprodukt und einmal nach der Geburtenrate des jeweiligen Landes gewichtet.

Außerdem wurde die Problematik der steigenden Lebenserwartung bei gleichzeitiger sinkender Geburtenrate zur Sprache gebracht. Die Auswirkungen sind fatal: Die Leistungen zwischen den Generationen kann nicht mehr erbracht werden und es wird eine unzumutbare Belastung für die jüngere Generation entstehen. Aber auch wenn die Geburtenrate wieder steigen würde, ließe der Erfolg zunächst lange auf sich warten. Mit einer Verbesserung wäre erst um 2080 zu rechnen. Dennoch sieht Birg keinen anderen Ausweg, als „den Wunsch aller Menschen, das Leben an Kinder weiterzugeben“.

Aber die niedrige Geburtenrate verursacht noch zusätzliche Probleme. So ist mit einer „Kostenexplosion“ im Gesundheitswesen zu rechnen. Es wird immer weniger Beitragszahler geben; die Zahl derjenigen, die die Gelder in Anspruch nehmen, wird allerdings immer größer. Folglich muss beispielsweise der Beitragssatz steigen und die Pflegeversicherung von 1,7% des Einkommens auf 6% angehoben werden. Die niedrige Geburtenrate sorgt also für zu hohe soziale Spannungen. Durch Zuwanderung wird versucht, diese Tendenz auszugleichen.

Doch die Problematiken des Geburtendefizits, die ungleiche Entwicklung von Nachkommen in gebildeten Familien mit qualifizierter Bildung und Nachkommen der Zuwanderer mit höchstens einem Hauptschulabschluss (17% der Deutschen besuchen die Hochschule, während nur 4% der Zuwanderer auf eine Hochschule gehen), der stetig steigenden Lebenserwartungen und die aus all dem resultierenden Versorgungsprobleme sind nichts Neues. Die Erkenntnisse sind teilweise schon 20 bis 25 Jahre alt. Doch erst die Betroffenheit der Menschen sorgt für Auseinandersetzung mit diesem Thema.


Für Kopfzerbrechen bei Prof. Dr. Birg sorgt die Feststellung, dass die Pflegeversicherung verfassungswidrig ist. So haben alle Menschen die gleichen Ansprüche auf eine Pflege im Alter, egal, ob sie selbst Kinder haben oder nicht. Dies soll aber bis Ende dieses Monats geändert werden. So sollen künftig Eltern günstigere Beiträge zahlen als Kinderlose. Denn der Umstand, dass Eltern Kinderlose unterstützen ist nicht richtig und müsste eigentlich anders herum sein.
Warum allerdings das Familienleben vom Staat nicht angenehmer gestaltet und unterstützt wird (z.B. durch Betreuungseinrichtungen, sodass Erwachsene sowohl eine Familie gründen, als auch weiterhin arbeiten können), dass versteht Prof. Dr. Birg auch nicht. Und: „Je älter ich werde, desto weniger versteh´ ich es“.
Organisator war die SPD – „60 plus“ des Kreises Soest. Durch einen Presseartikel über einen Vortrag von Prof. Dr. Birg ist Vorstandsmitglied Heinz Cramer auf Herrn Birg aufmerksam geworden. Da das „Thema Jung und Alt angeht“, so Cramer, war es ein interessantes Vortragsthema.

Bilder u. Text: Steffi Possienke

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