Sprachaustausch | Chilenische Mädchen sind von Warsteiner Schnee begeistert
Seit vier Wochen im kalten Deutschland – Zehn Austauschschülerinnen aus Südamerika
Im nächsten Winter wird es Wiedersehen mit den deutschen Mädchen in Chile geben
Text: Yvonne Gottschlich
Etwas ganz Neues bekommen zur Zeit zehn chilenische Mädchen zu sehen: Schnee. Denn solchen kennen sie in ihrer Heimat Chile gar nicht. Seit vier Wochen sind sie in den Familien einiger Schülerinnen des Gymnasiums Warstein, des Friedrich-Spee Gymnasiums Rüthen und der Marienschule in Lippstadt untergebracht. Der Kontakt zwischen letzterer und der „Maria Inmaculada Schule“ in Santiago de Chile besteht schon seit vielen Jahren. Vor vier Jahren kam es erstmals dazu, dass die Marienschule nicht genügend Schülerinnen hatte, die bereit waren, eine chilenische Austauschschülerin aufzunehmen. Daraufhin wurden das Friedrich-Spee Gymnasium und das Gymnasium Warstein angesprochen, deren Schülerinnen sich sofort bereit erklärten, die restlichen Austauschschülerinnen aufzunehmen.
Fünf Chilenen im Alter von 15 bis 16 Jahren sind dieses Jahr am Gymnasium Warstein. Sie alle haben viel Spaß mit ihren deutschen Gastfamilien. Obwohl die eisigen Temparaturen zunächst ein Schock für die Mädchen waren, gefällt ihnen der viele Schnee. In ihrem Heimatland kennen sie so etwas nur aus den Bergen.
Morgens besuchen sie zusammen mit ihren deutschen Partnerinnen die Schule. Obwohl sie seit zehn Jahren Deutsch lernen, fällt es ihnen sehr schwer, etwas im Unterricht zu verstehen. Nach der Schule treffen sich oft alle und gehen zusammen in die Stadt oder unternehmen andere schöne Dinge, wie zum Beispiel Spaziergänge durch das winterliche Warstein. Am Wochenende stehen kleine Städtereisen auf dem Programm. Mit Köln, Düsseldorf oder sogar Berlin lernen sie ein bischen mehr von Deutschland kennen und zum „Shoppen“ bleibt auch immer noch genügend Zeit. Auch die Schule hat ein kleines Rahmenprogramm aufgestellt. In den letzten Wochen wurde unter anderem die Warsteiner Brauerei besichtigt und eine Führung durch die Bildsteinhöhle steht noch auf dem Programm. Nächste Woche wird es nach Paderborn gehen, wo die Chileninnen mehr über den Ursprung des Ordens ihrer Schule erfahren werden.
Um den deutschen Gastfamilien auch etwas aus ihrer Heimat zu präsentieren, kochen und backen die Mädchen auch gerne mal. Typisch chilenisch sind zum Beispiel „Empanadas“, kleine gefüllte Teigtaschen, die sich auch die Deutschen schmecken lassen.
Den Mädchen gefällt Deutschland so gut, dass sie am liebsten noch viel länger bleiben würden. Doch am 2. März heißt es leider Abschied nehmen. Dann geht es für die zehn Mädchen zurück nach Hause. Doch schon im nächsten Winter wird es ein Wiedersehen geben, wenn es für die deutschen Mädchen heißt: „Auf nach Chile!“
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