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  Kultur
Miteinander von Wort und Musik gab Raum zum Nachdenken


Ralf Pegelhoff an der Bassklarinette untermalte die von Dieter Hufschmied vorgetragenen Parabeln und Gedanken Kafkas musikalisch.

Es ist eine ganz besondere Denkweise, eine eigentümliche, fast bizarre Sicht der Welt. Vielfach sind es Bilder, die Franz Kafka in seinen parabolischen Texten verwendet - einerseits leicht zugänglich in Sprache und Handlung, andererseits schwer zugänglich durch ihre enorme Tiefe, die sich jedoch nur bruchstückhaft und kaum im Ganzen erschließen lässt.

Ein Querschnitt des Schaffens Franz Kafkas bot sich jetzt dem Publikum im Forum des Gymnasiums. Unter dem Titel "Kafka, Klarinette und Klavier" präsentierten Dieter Hufschmidt (Rezitation), Ralf Pegelhoff (Bassklarinette) und Tim Ovens (Klavier) verschiedene Parabeln und Gedanken Kafkas, musikalisch untermalt von klassischen bis hin zu experimentell anmutenden Werken unter Anderem von zeitgenössischen Komponisten, wie Ivana Ludová oder Gottfried Stein, sowie eigenen Improvisationen.

Gedanken, Betrachtungen und Parabeln stellte Schauspieler Dieter Hufschmidt dem Publikum im vollbesetzten Forum vor. Zum Einstieg und Abschluss des Vortrags mit Musik wurde dabei Kafkas Werk "Die Bäume�": "Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar." Auch Werke wie, "Vor dem Gesetz", "Ein Landarzt" und "Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnungen und den wahren Weg", vermittelten einen Eindruck des kafkaesken Denkens. "Ungeduld" und "Lässigkeit" als die zwei "menschlichen Hauptsünden", die "Kette der Erde" und das "Halsband des Himmels" oder die Erkenntnis, auf seine Fragen keine Antwort zu bekommen -  die bildhaft inhaltlichen Aspekte in Kafkas Betrachtungen, boten einen ersten Einstieg, um sich selbst mit den Werken auseinander zu setzen, eigene Interpretationen des Gehörten zu wagen.


Einen sehr nachdenklichen und nicht selten ebenso schwer zugänglichen Rahmen schufen die Künstler durch die musikalischen Gestaltung. Die warmen Klängen der Bassklarinette, die manchmal beinahe flehend und drängend erschienen, begleitet von vielfach leiser und zerbrechlicher Musik am Klavier, eröffneten dem Publikum viel Raum um nachzudenken, die Texte und deren tiefere Bedeutung auf sich wirken zu lassen.
Besonders stimmungsvoll erklang das "Adagio für Glasharmonika" von Wolfgang Amadeus Mozart, von Pianist Tim Ovens solistisch vorgetragen, dass durch sein sanften behutsamen Klänge die emotionale Tiefe der Werke Kafkas unterstrich.
Langanhaltenden Applaus gab es von dem sichtlich beeindruckten und nachdenklich gewordenen Publikum -  auch wenn die unzähligen Fragen, die sich im Laufe des Abends stellten, wohl kaum selbst zu beantworten waren...

Bild u. Text: Ulrike Aßmann, WA 6.3.06
2. Bild: Bernd Himmelsbach