 | Schule/Wirtschaft | Auch Belecke ist der Nabel der Welt
Zu einem Schnupperkurs in Sachen Physik in der Praxis hatte die Infineon-Niederlassung in Belecke gestern Morgen die Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums eingeladen. Foto: is
Belecke. (is) Singapore, Wuxi (China), Richmond (USA) und mittendrin Warstein-Belecke - der Nabel der Welt. Den Globus mit den Infineon-Niederlassungen in Asien, Europa und Amerika bereiste gestern Morgen Infineon-Mitarbeiter Martin Figura mit 24 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Warstein.
Leider nur mit dem Finger auf der Landkarte, die jugendlichen Besucher im Belecker Werk waren dennoch begeistert.
Schnupperkurs "Viele wissen gar nicht, wer wir sind", erklärt der Manager die Kooperation zwischen der Schule und Infineon. Darum lädt die Werksleitung einmal im Jahr zum Rundgang mit informativem Gespräch und "Physik-Schnupperkursus" ein. "Wir wollen zeigen, dass Naturwissenschaft auch Spaß machen kann", verrät Figura und außerdem ist man natürlich immer auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs.
"Offene Türen"
Bei Physiklehrer Heinz-Dieter Bergmann rennt die Werksleitung mit diesem Anliegen offene Türen ein. Die Gelegenheit, mehr Schüler für die Naturwissenschaften zu begeistern, nutzt er seit vier Jahren. Vor allem weil sich der Erfolg der Exkursion in Zahlen niederschlägt. Waren es im Vorjahr nur 25 Schüler und Schülerinnen, die sich mit dem Ende der Stufe 10 für die Physik als Unterrichtsfach entschieden, so stieg ihre Zahl in diesem Jahr auf insgesamt 40 (davon 10 Mädchen).
"Angewandte Physik in der Praxis" hieß dann auch der zweite Tagesordnungspunkt an diesem außergewöhnlichen Unterrichtstag. In vier Gruppen betrieben die Nachwuchs-Physiker einen Gleichstrommotor mit Infineon-Modulen, nahmen eine Vierpunktemessung an bipolaren Leistungshalbleitern vor und beobachteten die Polymerisation eines zwei Komponenten-Vergusses mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen.
Chip aus Belecke Selbst Schüler, die den Naturwissenschaften eher skeptisch gegenüberstehen, werden sich an den Besuch bei Infineon erinnern, wenn sie demnächst ihren neuen Personalausweis in der Hand halten. Martin Figura: "Da sitzt ein Chip drin und der kommt aus unserem Haus."
WP, 15.05.2006
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