Unterricht/Projekte | Bläserklasse - die Zweite
Download: Blaeserklasse 06-08.EXE 750 kb
Wenn der Klassenraum zum Konzertsaal wird ...
Dass Schüler mit ihren Unterrichtsmaterialien sofort nach Erhalt üben ist selten. Für die zum zweiten Mal eingerichtete „Bläserklasse" am Gymnasium ist das normal. Die 25 Mädchen und Jungen erhielten zum Schulbeginn ihre Instrumente, deren Beherrschung sie im auf drei Stunden erweiterten Musikunterricht in den nächsten zwei Jahren lernen sollen.
Und kaum waren Flöten, Klarinetten, Saxophone, Trompeten, Tenorhörner und Schlagzeuge ausgepackt, wurde das Forum zum Konzertsaal. Nur zwei Schulen im Kreisgebiet - neben dem Warsteiner Gymnasium auch das Aldegrever-Gymnasium in Soest - bieten eine "Bläserklasse" als Besonderheit und Unterrichtsprogramm an. „Das ist ein seltenes Angebot", weiß Lehrer Arthur Feller zu berichten, denn „es braucht einen Fachmann vor Ort." Und den hat man in Warstein mit Arthur Feller - er studierte Tuba - gefunden. Nach der Premiere im letzten Schuljahr, damals meldeten sich 21 an, begrüßte er diesmal 25 Mädchen und Jungen im Forum des Gymnasiums. Ausgelegt ist das Bläserklassen-Konzept für eine 32-er Klassenstärke, doch bereits ab 20 Musikern gebe es passende Notensätze. In Warstein verzichtete man auf die „tiefen Blechbläserinstrumente" wie Posaune oder Tuba.
Für die Bläser-Fünftklässler gibt es in den kommenden beiden Schuljahren drei statt nur zwei Unterrichtsstunden Musik - zwei bei Arthur Feller, eine bei einem Fachlehrer der Städtischen Musikschule Warstein. Heribert Kaja (Klarinette und Saxophon), Bernhard Kruse (Trompete), Annegret Hänsch (Flöte), Eva Schulte (Schlagzeug) und Arthur Feller (Tenorhorn) übernehmen die instrumentenspezifische Ausbildung. Nach zwei Jahren gehören die Instrumente den Schülern, dafür und für den Zusatzunterricht zahlen die Eltern 37,50 Euro im Monat.
Das durch wissenschaftliche Untersuchungen attestierte bessere Lernverhalten habe man auch im letzten Jahr bei der Premieren-Bläserklasse erlebt, so Arthur Feller: „Im letzten Jahr haben wir in der Klasse über eine „Vier" auf dem Zeugnis diskutiert." Neben diesem Effekt erhofft man sich im Gymnasium auch Nachwuchs fürs Schulorchester („ein ganz wichtiges Ziel") oder für die heimischen Blasorchester.
Doch auch für die Bläserklasse, die aktuellen Sechstklässler hätten durch das intensive, kontrollierte Üben an drei Tagen „große Lernfortschritte" gemacht,ist irgendwann der ungewöhnliche Musikunterricht zuende: Nur in der fünften und sechsten Klasse wird gemeinsam in dieser Form musiziert, anschließend muss nach der „Grundausbildung" - so will es der Regierungspräsident - wieder normaler Musikunterricht mit den üblichen Lehrinhalten auf dem Stundenplan stehen.
Bild u. Text: Christian Clewing, WA
|
|
|
|