137 Jahre höhere Schule in Warstein - 40 Jahre Gymnasium am Schoren
(ein geschichtlicher Bilderbogen)
Früheres Schulgebäude im Pfarrer-Menge-Weg (heute ist dort die Auffahrt zum Parkdeck) |
Seitdem
Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Weiterentwicklung der Industrie auch
die soziale Infrastruktur, wie das Krankenhaus, ausgebaut werden sollte,
wurde auch das Bedürfnis nach einer höheren Schule für Jungen
in Warstein größer. So beschloss die Stadtverwaltung 1866 diesem
Wunsch nachzukommen. Als Räumlichkeit fand man nach längerem Suchen
einen Raum in der Brennerei des Gastwirts Anton Bergenthal im Pfarrer- Menge-
Weg. Hier begann am 5.5.1869 mit 18 Schülern der Unterricht zur Vorbereitung auf das Gymnasium. |
Doch schnell stiegen die Schülerzahlen und schon bald reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus. So legte man im Sommer 1872 den Grundstein für den Bau einer neuen Rektoratschule in der Stadtmitte, neben der Kirche. Diese konnte am 19.10.1974 mit nun schon mehr als 50 Schülern eingeweiht werden.
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Klassenzimmer der Untertertia (Stufe 8) im Jahr 1927 |
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In dem neuen Gebäude gab es nun ausreichend Platz und für jede der drei Stufen konnten eigene Klassenräume hergerichtet werden. Auch die Lehrer wurden mit einem Lehrerzimmer und einem Konferenzzimmer bedacht. Für die Bevölkerung von Warstein war besonders die Errichtung einer Aula interessant, da diese auch zu nicht schulischen Zwecken genutzt werden konnte. In den folgenden Jahren wurden von der Schulleitung immer wieder Versuche unternommen, die Schule zu einem vollen Gymnasium auszubauen, welche aber leider alle scheiterten.
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Lehrerzimmer der Rektoratsschule |
Konferenzzimmer der Rektoratsschule |
Lehrerkollegium 1914 |
Lehrerkollegium 1927 |
Seit dem Jahre 1877 gab es in Warstein auch die Überlegung zur Einrichtung einer höheren Schule für Mädchen, um diese aufs Lyzeum vorzubereiten. Bis es jedoch zur Einrichtung einer solchen kam, vergingen noch etliche Jahre. Erst am 26.4.1922 konnte eine - sich aber in privater Trägerschaft befindende - „Höhere Töchterschule“ in Warstein in der Provinzialheilanstalt eingerichtet werden. Auch in der Mädchenschule stieg die Zahl der Schülerinnen (zu Beginn 26) rasant an und schon bald beschloss die Stadt, ein neues Schulgebäude zu errichten. Dieses Vorhaben scheiterte aber auf Grund der schlechten Haushaltslage der Stadt. So konnte nur ein hölzerner Pavillon neben der Rektoratschule bei der Kirche errichtet werden, der am 24.4.1927 eingeweiht wurde. Von da an wurden die Mädchen dort, aber auch in den Räumen der Rektoratschule unterrichtet. |
Schüler der Rektoratsschule zu Warstein 1908 |
Schülerinnen der Sexta (Stufe 5) im Jahre 1960 |
Am 20.8.1934 wurde die Rektoratschule durch die Nationalsozialisten geschlossen und die Schüler in die private „Höhere Töchterschule“, nun „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ genannt, überführt. Die Schule wurde weiterhin humanistisch, wenn auch nach und nach immer mehr nationalistisch, geführt und nur der Ausbruch des 2. Weltkrieges verhinderte auch eine Auflösung dieser letzten noch verbleibenden höheren Schule in Warstein. Gegen Ende des Krieges war das Unterrichten kaum noch möglich und auch nachher besserte sich die Lage nur langsam. 1949 wurde die „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ zum Progymnasium erweitert. |
Schulpavillon der höheren Mädchenschule neben der Rektoratsschule |
Handarbeitsunterricht in einem Klassenzimmer der Rektoratsschule |
Doch immer mehr Schülerinnen und Schüler strebten nun eine höhere Bildung an und schon bald reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus. So beschloss die Stadtverwaltung am 25.7.1960 den Bau eines neuen Schulgebäude mit dem Ausbau zu einem vollen Gymnasium. Als Bauplatz suchte man sich ein Grundstück in der Bergenthalsiedlung, wo am 9.11.1963 der Grundstein gelegt wurde. Am 26.9.1966 konnte die neue Schule dann endlich eingeweiht werden. |
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Modell des Architekten Walter Zerbin. |
Das Grundstück für die neue Schule in der Bergenthalsiedlung am Schoren. |
Gedicht Ihr baut uns das Haus Ansprachen Urkundentext Hammersprüche Chor
Fangt an |
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Festansprache Schuldirektor Dr. Enste |
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Bürgermeister Hermann Risse schloss die Schule auf (Bild links) und übergab den Schlüssel anschließend dem Schulleiter Dr. Enste. (Bild oben). |
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Das neue Schulgebäude wurde anschließend vom Warsteiner Pastor gesegnet. |
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Durch neue Naturwissenschaftsräume konnten die Fächer Physik (Bild oben links), Biologie (Bild oben rechts) und Chemie (Bild links) viel anschaulicher unterrichtet werden. | |
Im Jahre 1984 wurde auch im Gymnasium Warstein mit der Anschaffung der ersten Computer ein neues technisches Zeitalter eingeläutet. |
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Um das räumliche Umfeld des Lernens zu verbessern, wurde 1992 beschlossen, den Unter- und Mittelstufenschulhof neu zu gestalten. Die Stadt stellte 100 000 DM zur Verfügung und nur durch die tatkräftige Mithilfe der gesamten Lehrerschaft und vieler Schülerinnen und Schüler konnte das Projekt realisiert werden. Heute bietet der Schulhof viele Möglichkeiten, um sich sportlich zu betätigen, aber auch Sitzgelegenheiten zum Plaudern. | |
Der alte Schulhof war sehr eintönig und funktional. |
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Lehrer und Schüler pflanzten die Buchenhecken. |
Nach dem Umbau des Schulhofs ist dieser abwechselungsreich und mit viel Grün gestaltet. |
Der Bau des neuen Gebäudeteils konnte schon ein Jahr später beendet werden. |
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Weitere Informationen über die Geschichte des Gymnasiums sind in dem Buch “125 Jahre Höhere Schule in Warstein” zu finden.
Text
und Zusammenstellung der Fotos: Manuel Tuschen |