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Vier Chileninnen Südamerikanerinnen zu Gast am Gymnasium - „Ihr größter Wunsch ist es, Schlittschuhlaufen zu lernen"
Vier junge Austauschschülerinnen aus Santiago de Chile sind seit zwölf Tagen zu Besuch in Warstein. Für sechs Wochen sind Nimoska Valenzuela, Tamara Fevrada Sofia Ovaya (alle 16) und Constanza Vargas (15) in Gastfamilien untergebracht und besuchen zusammen mit ihren Austauschpartnerinnen Miriam Seiferlin, Julia Menke, Leonie Krieger und Melanie Bräutigam das Gymnasium. In ihrer Heimatstadt in Chile besuchen die Vier eine reine Mädchenschule, in der sie neben Englisch auch schon lange, teilweise bereits bis zu zwölf Jahre, die deutsche Sprache erlernen.
Das Austauschprojekt wurde vor einigen Jahren von der Lippstädter Marienschule ins Leben gerufen. Da in einem Jahr zu wenig Lippstädter Schülerinnen bereit waren, eine Austauschpartnerin aufzunehmen, fragte die Schule in Warstein an und es fanden sich einige Interessentinnen, die Lust hatten, eine Chilenin aufzunehmen. So startete das Projekt auch in Warstein, und mittlerweile kommen jedes Jahr einige Mädchen aus Chile. Im Gegenzug fahren die Warsteinerinnen dorthin um ihre Austauschpartnerinnen zu besuchen.
„Das Wichtigste ist natürlich, dass sie sich in der deutschen Sprache verbessern und dass sie die deutsche Lebensweise, unsere Kultur und die Traditionen, die wir Deutschen haben, besser kennen lernen. Es wäre genial, wenn es noch schneien würde, denn sie haben zwar schon einmal Schnee auf den Bergkuppen gesehen, aber wie der Schnee herunterfällt, haben sie noch nie erlebt. Außerdem ist es ihr größter Wunsch, Schlittschuhlaufen zu lernen", lachte Miriam Seiferlin.
Um ihnen dies alles zu ermöglichen, haben die Warsteinerinnen ein vielfältiges Programm für ihre neuen
Freundinnen zusammengestellt, damit diese, bevor es für sie in gut vier Wochen wieder zurück Richtung Heimat geht, möglichst viel erleben.
Sie besuchten das DFB-Pokalspiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen. „Wir müssen ja das Bild des total fußballverrückten Deutschen aufrecht erhalten", lacht Miriam. Desweiteren steht eine Fahrt nach Köln ins berühmte Schokoladenmuseum an. „Natürlich gehen wir auch Shoppen", sagte Julia Menke. Weitere Programmpunkte während des Aufenthaltes der Südamerikanerinnen sind der Besuch einer Brauerei sowie der heimischen Tropfsteinhöhle und natürlich ein Ausflug ins Eissportzentrum.
„Typisch für die Deutschen sind Stress und Hektik", schilderte Tamara ihre Eindrücke aus den ersten Tagen in Deutschland. Daran müssen die vier Mädchen sich erst noch gewöhnen. „Sie
sind bis jetzt immer zehn Minuten zu spät. "Mindestens!", scherzte Miriam.
Die Chileninnen fühlen sich trotz des ungewohnten Klimas - in Chile ist jetzt im Moment Hochsommer mit mindestens 35 Grad im Schatten - sowohl in ihren Gastfamilien als auch in der Schule, die hier nicht nur von Mädchen besucht wird, sehr wohl.
Und auch die vier deutschen Schülerinnen sind sehr zufrieden mit ihren chilenischen Gästen: „Sie probieren alles, was wir mit ihnen essen und sind bisher immer zufrieden gewesen, das finde ich sehr überraschend", erzählte Julia. „Außerdem machen sie ohne weiteres mit großer Begeisterung alle Aktivitäten mit, die wir ihnen vorschlagen".
In knapp einem Jahr, Ende Dezember, geht es für die deutschen Schülerinnen nach Santiago de Chile, wo statt
kalter Temperaturen und Regen ein Sommer mit viel Sonne auf sie warten wird.
Sylvia Weber, Daniel Platte WA 30.01.08 |
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