 | Comenius | Schüler und Lehrer aus Tschechien, Finnland und Slowakei zu Gast
„Comenius"-Endspurt gewährt Einblick in Warsteiner Betriebe
EU-Projekt: Betriebsbesichtigungen sollen Ausbildungsmöglichkeiten im europäischen Ausland zeigen
 Gemeinsam für ein zusammenwachsendes Europa: Schüler und Lehrer aus drei Ländern sind derzeit am Warsteiner Gymnasium zu Gast
Goldener Sternenkreis auf blauem Grund statt Schwarz-Rot-Gold: Manch einer, der dieser Tage am Warsteiner Gymnasium vorbeikommt, dürfte sich ein wenig verwundert die Augen reiben. Schließlich hängt am Fahnenmast derzeit nicht die deutsche, sondern die europäische Flagge. Auch im Inneren des Schulgebäudes weht in dieser Woche internationales Flair durch die Flure: Fünf Tage lang sind sieben Schüler und vier Pädagogen aus dem finnischen Hämeenlinna, dem slowakischen Vazec sowie dem tschechischen Blatna in der Wästerstadt zu Besuch.
Neben dem morgendlichen Schulbesuch erwartet die Gäste, die in Hotels und bei Warsteiner Schülern untergebracht sind, ein strammes Programm: Täglich besichtigen die 12- bis 18-Jährigen mit ihren Begleitlehrern diverse Betriebe und auch das Soester Berufsinformationszentrum BIZ. Ihr Ziel ist es, Einblicke zu gewinnen in die „Berufsbildung und -findung im zusammenwachsenden Europa" - so lautet das Motto des von der Europäischen Union geförderten Bildungsprojektes „Sokrates-Comenius". Das Warsteiner Gymnasium ist hierbei unter der Federführung der Lehrer Stefan Budde und Ferdinand Lürbke die koordinierende Schule.
Malwettbewerb und Fragebogen zu Berufsbildern
Mit dem jetzigen Besuch in Warstein neigt sich das mittlerweile dritte Comenius-Projekt, an dem sich das Gymnasium beteiligt hat, nach drei Jahren seinem Ende zu. Erstmals getroffen hatten sich Vertreter der vier teilnehmenden Schulen im November 2005, um den Projektablauf zu planen. Das Ergebnis war facettenreich: Im ersten Projektjahr wurde ein Malwettbewerb unter dem Motto „Meine Chance in Europa" durchgeführt, aus dem ein Kalender hervorging. Dazu kamen Theaterstücke und Sketche. Im Jahr darauf folgte ein Fragebogen, auf dessen Grundlage Berufsvorstellungen in den vier Ländern untersucht wurden.
Das laufende dritte und letzte Jahr schließlich soll den Schülern Ausbildungsmöglichkeiten im europäischen Ausland aufzeigen. Eventuell gibt es im April ein Treffen der beteiligten Lehrer in Blatna, der definitive Abschluss ist dann vom 20. bis 25. Mai der Gegenbesuch in Finnland. Vier deutsche Schüler nehmen an letzterem teil, begleitet von 28 Neuntklässlern, die im Rahmen des Finnlandaustausches des Warsteiner Gymnasiums in den hohen Norden mitreisen.
Wie es danach weitergeht, wird sich noch zeigen: Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen im Umgang miteinander wollen die vier Schulen auch in Zukunft projektunabhängig miteinander zusammenarbeiten. Mit Blick auf Comenius wollen die Warsteiner jedoch ein bis zwei Jahre warten, ehe sie sich wieder um die EU-Förderung bemühen: Da das Gymnasium dreimal in Folge einen Zuschlag erhielt, sei es wahrscheinlich, dass nun zunächst andere Schulen bei der Bewerbung berücksichtigt würden, erklärt Ferdinand Lürbke. „Es kommt darauf an, wie die EU das sieht, schließlich sind diese Comenius-Projekte heiß begehrt bei den Schulen." Die Pause soll allerdings nicht von Dauer sein, unterstreichen Stefan Budde und Ferdinand Lürbke: „Die Absicht für ein viertes Projekt ist auf jeden Fall vorhanden."
T: Dorothee Lürbke (WA) 12.03.08
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