 | Engl.-Literaturkurs | Wolfgang Amadeus Mozart wird im Forum wieder lebendig
Englisch-Literaturkurs des Gymnasiums Warstein präsentierte Peter Shaffers "Amadeus". Stehende Ovation für großartiges Schauspiel und musikalische Gestaltung
von: Ulrike Aßmann
WARSTEIN · "I don"t believe it!" - Der Aufschrei zu Beginn des Theaterstücks "Amadeus" traf es genau: Einfach unglaublich! Wolfgang Amadeus Mozart, einer der berühmtesten Komponisten aller Zeiten, gab sich die Ehre - der Englisch-Literaturkurs unter der Leitung von Lehrer Michael Rennekamp des Gymnasiums Warstein präsentierte am Sonntag- und Montagabend im Forum das Ergebnis von langer und harter Arbeit. Das Leben Mozarts in Wien war Hauptthema des Theaterstücks von Peter Shaffer, besonders seine Rivalitäten mit Musiker Antonio Salieri.
Wien, 1781. Antonio Salieri (Thomas Dicke), Hofkomponist von Kaiser Joseph II (Björn Bräker) möchte es zu unsterblichem Ruhm bringen und bittet Gott um seine Unterstützung. Zunächst scheint sein Wunsch gnädig angenommen zu werden, in Wien steigt er schnell zum führenden Musiker auf. Sein Glück scheint perfekt - bis plötzlich der 26-jährige Wolfgang Amadeus Mozart (Nils Walsdorfer) in Wien auftaucht. Bereits in jungen Jahren wurde das Wunderkind durch ganz Europa geschleift, um mit seinen musikalischen Kunststücken den Adel zu unterhalten. Salieri, verheiratet mit Teresa (Teresa Enste) muss am eigenen Leibe erfahren, wie gut Mozarts Musik ist und fürchtet um seinen Erfolg. Wolfgang Amadeus, der noch kindlich naiv ist, bemerkt diese Rivalitäten nicht, ist vielmehr mit seiner Musik und seiner Frau Constanze Weber (Nadine Wessel/Diana Berger) beschäftigt. In Salieri, der bereits mit Mordgedanken spielt, sieht er einen guten Freund und vertraut sich ihm an.
Nils Walsdorfer überzeugt
in der Mozart-Rolle
Vor den obersten Herren am Hof Orsini-Rosenberg (Christian Herglotz), von Strack (Joseph Kurusumuthu) und Van Swieten (Sebastian Materne) hat Mozart wenig Respekt, und nur zu oft macht er durch die falsche Wortwahl einen schlechten Eindruck. "All operas written in the century are boring" oder "Don"t take me too serious, I"m a jackass". Dieses Verhalten durchkreuzt seine Karrierepläne und macht ihn schließlich zu einem armen Bettler.
Nachdem Kapellmeister Bonno (Jan Weigelin) stirbt, wird Salieri Kapellmeister, hat jedoch noch immer nicht genug. Solange Mozart lebt, kommt er nicht zur Ruhe und bereitet dieser seiner Seelenqual letztendlich selbst ein Ende. Laut Peter Shaffers Werk vergiftet er das musikalische Genie Amadeus mit Arsen.
Hochprofessionell präsentierte der Literaturkurs das aufwändige Theaterstück vor einem gut besetzten Forum bei der Premiere am Sonntagabend. Besonders Nils Walsdorfer als Wolfgang Amadeus Mozart überzeugte. Die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn waren beinahe fließend, seine Verkörperung des kindlich-naiven Komponisten wurde zum humoristischen Augen- und Ohrenschmaus.
Hauptdarsteller Thomas Dicke als Antonio Salieri beeindruckte besonders in der Rolle als jähzorniger, besessener Erzrivale Mozarts in der finalen Todesstunde des berühmten Komponisten.
Nicht nur die schauspielerische Leistung beeindruckte das Publikum, denn ein Orchester aus Oberstufenschülerinnen und Schülern rundete den Abend zusätzlich musikalisch ab. Hauptsächlich in Eigenregie waren ein Konzert für Harfe und Flöte und Mozarts Sinfonie in Es-Dur von Karen Lutz, Volker Lutz, Theresa Pfeiffer, Silke Wieskemper, Alessia Griese, Miriam Klör, Gerti Boomhuis, Christina Lennert, Stefan Weigelin und Patrick Tetzlaff einstudiert worden.
Applaus verdienter Lohn
für harte Probenarbeit
In weiteren schauspielerischen Rollen überzeugten Nina Witte und Stefanie Bayerer als "Two Venticelli", Eva Duhme als Sängerin Katharina Cavalieri und Janina Spork als Salieris Koch.
Die großartige Leistung der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler des Warsteiner Gymnasiums, ebenso wie die der Musiker ließen über einige Längen des Theaterstückes hinwegsehen, und das Publikum quittierte den tollen Erfolg mit stehenden Ovationen.
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